Die Zeit sichtbar machen… Schüler designen Uhren!

Ab Herbst 2020 beteiligte sich das Deutsche Uhrenmuseum an einem Abschlussprojekt von Berufsschülern: Uhrendesign!  Die gelungensten Entwürfe möchten wir Ihnen nun in einer vierteiligen Serie auf unserem Blog vorstellen.

Anfang Oktober 2020 erhielt das Deutsche Uhrenmuseum eine Kooperationsanfrage der Gottlieb-Daimler-Schule 2 in Sindelfingen. Zwei Abschlussklassen des Berufskollegs für Produktdesign hatten als Projekt die Aufgabe erhalten, „die Zeit sichtbar zu machen“, also eine Uhr zu entwerfen.

Das Abschlussprojekt der Designklassen

Zu Beginn sollten die Schülerinnen und Schüler ein konkretes Szenario entwerfen und eine Zielgruppe bestimmen, für die ihre Uhr gedacht wäre. Sie sollten Vormodelle anfertigen, um ihre Ideen zu veranschaulichen. Anschließend sollten sie maßstabsgetreue Modelle und passende Verpackungen erstellen. Neben dem Aspekt der Zeitmessung sollten auch Gedanken zu Ökologie, Nachhaltigkeit oder Haltbarkeit des Produkts einfließen.

Der Eingangsbereich der Gottlieb-Daimler-Schule 2 in Sindelfingen.

Mitte Januar 2021 stellten die Arbeitsgruppen ihre Zwischenergebnisse vor. Sowohl von ihren Lehrern, als auch vonseiten des Deutschen Uhrenmuseums erhielten sie Rückmeldungen. Danach überarbeiteten sie ihre Entwürfe und erstellten Anschauungsmodelle. In ausführlichen Dokumentationen hielten sie ihre Herangehensweise, ihre Designideen und ihren Arbeitsfortschritt fest. So wurde es möglich, nicht nur das fertige Ergebnis, sondern auch die Gedanken hinter dem Designprozess vorzustellen.

Die besten Ergebnisse

Anlässlich des Museumstages 2021 stellen wir in einer Kurzserie die gelungensten Modelle vor, begleitet von Aussagen der Schüler. Heute beginnen wir mit einer klassischen Uhr für den Wohnraum, die von Lilli Link entworfen wurde.

„Meiner Meinung nach eignet sich die Uhr besonders für ein modernes, kunstvolles und schlichtes Wohnzimmer. Doch auch für jeden persönlichen Wohnraum, wie zum Beispiel Arbeitszimmer/Büro, offener Wohn- und Essbereich und Schlafzimmer, sowie öffentlich zugängliche Gebäude, wie zum Beispiel in Rathäusern oder anderen, gewerblich genutzten Gebäuden.

Ich habe mich entschieden, dass meine entworfene Uhr keine High-Tech-Funktionen beinhalten soll. Auf der anderen Seite soll meine Uhr eine einfache, klassische und schlichte sowie auch eine moderne Uhr werden. Sie kann durch eine Aussparung auf der Rückseite einfach an die Wand gehängt oder auf einer breiteren Abflachung an der Unterseite hingestellt werden. Deshalb soll die Uhrzeit aus allen Blickwinkeln klar und deutlich ablesbar sowie auch von weiterer Entfernung erkennbar sein.“

Zum Vergleich: Eisenuhr mit einzelnem Zeiger, wohl Steiermark, 16. Jahrhundert; Inv.-Nr. 1997-008 (Ein Klick vergrößert das Bild)

Tischuhr und Wanduhr gehören seit langer Zeit zum Standard der Einrichtung. Schon vor über 500 Jahren hielten eiserne Uhren in Innenräumen Einzug. Sie hatten meist nur einen Stundenzeiger; für eine genaue Anzeige der Minuten liefen sie noch nicht präzise genug.

Heute ist die Präzision dank elektronischer Quarzuhrwerke kein Problem mehr. Der einzelne Zeiger wird stattdessen zum herausgestellten Designmerkmal. Reduziert auf eine schwarze Linie auf einer sich drehenden, quadratischen Plexiglasscheibe ermöglicht er dennoch auf den ersten Blick ein bequemes Ablesen der Tageszeit.

 

Morgen folgt der zweite Teil der Reihe – dann geht es um ungewöhnliche Anzeigen für eine besonders anspruchsvolle Zielgruppe.

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