Durch Schenkungen oder Ankäufe erweitert das Deutsche Uhrenmuseum auch heute noch seine Sammlung an Schwarzwalduhren. In der Restaurierungsabteilung werden, wenn nötig, Maßnahmen zur Erhaltung und Reinigung durchgeführt. Am Beispiel von zwei Lackschilduhren soll dies veranschaulicht werden. Diese Holzuhren mit dem bunt bemalten Schild waren im 19. Jahrhundert die erfolgreichste Form der Schwarzwalduhr.
Das erste Beispiel zeigt ein Lackschild aus der Zeit um 1860. In den Zwickeln befinden sich handgemalte Blumen. Im Bogen des Schildes ist ein Druck mit der Darstellung einer Löwenjagd aufgezogen. Dieser Schwarz-Weiß-Druck wurde nachträglich koloriert. Der Restaurator hat dieses Lackschild nach Vorversuchen vorwiegend gereinigt. Diese Vorversuche sollten zeigen, ob eine Reinigung sinnvoll ist und wie weit diese gehen soll.
Die folgende Fotoreihe vom Bogen des Schildes zeigt die Arbeitsschritte vor der Reinigung, den Zwischenzustand und den Endzustand. Bei der Reinigung wurde darauf geachtet, dass das Schild gleichmäßig von den Auflagerungen befreit wurde.
Das folgende Detailfoto zeigt oben die krustigen Auflagerungen, die bei diesem Schild eine besondere Herausforderung an die Reinigung stellten und das Motiv weitgehend verdeckten. Unten derselbe Ausschnitt nach der Reinigung.
Das zweite Beispiel ist eine Hochzeitsuhr von 1870. Im 19. Jahrhundert war es üblich, solch eine Uhr, versehen mit den Namen des Brautpaars, zur Vermählung zu verschenken. Diese Uhr ist nun in der Dauerausstellung im Deutschen Uhrenmuseum zu sehen. Im Gegensatz zum Druck der Löwenjagd ist der Ochse von Hand frei gemalt. Durch die Reinigung wurden die Kontraste wieder erhöht und der Glanz des alten Firnisses ist wieder sichtbar.
Ein Sprung im Holzschild machte es nötig, vor der Reinigung die Malschicht zu festigen. Dieser Sprung, der durch den Kopf des Ochsen verläuft, hatte dort schon zum Verlust der Malschicht geführt. Durch die Festigung erhielt die gelöste Malschicht wieder eine Anbindung an den Träger, das Holzschild. Nach den konservierenden Maßnahmen erfolgte noch eine dezente Retusche am Kopf des Ochsen, da die Fehlstellen den Gesamteindruck zu stark störten.
Die Detailaufahme unten zeigt noch einmal, wie durch die Reinigung lediglich die Verschmutzungen abgenommen wurden. Der Firnis, ein hochglänzender Überzug aus Naturharzen, blieb erhalten.