„Sprachlos bei Mondschein“

Wollten Sie schon immer einmal wissen, was die Uhrenfirma Kienzle in den 1970er Jahren mit Telefonrechnungen zu tun hatte? Dann sind Sie hier genau richtig, denn die Antwort finden Sie in unserem heutigen Blog-Artikel.

„Geld sparen beim Telefonieren”

Im Zeitalter der Flatrates kann man telefonieren, bis die Ohren glühen. In den 1970er Jahren jedoch konnten Ferngespräche schnell teuer werden. Eine Minute innerhalb Deutschlands kostete bis 1,26 Mark. Wer keine exorbitanten Telefonrechnungen bezahlen wollte, musste sich also kurz fassen.

Frei nach dem Motto „Geld sparen beim Telefonieren” sollte der Kienzle „Telestop“ beim Kurzfassen helfen. Die Stoppuhr mit 10-Sekunden-Skala wurde praktisch neben dem Telefon platziert. So hatte man die Zeit immer genau im Blick. Mit einer zusätzlichen Drehscheibe konnte man zudem die Telefongebühren sofort bestimmen. Lediglich Tarif und Zeit mussten eingestellt werden.

Telefonieren im Mondschein

Was auf den ersten Blick besonders romantisch klingt, war in den 1970er Jahren vor allem eines: sparsam. Denn nachts zwischen 22 und 6 Uhr galt für Ferngespräche der deutlich reduzierte Mondscheintarif.

Karikatur zu überlasteten Telefonnetzen (Jupp Wolter,  Der Spiegel Nr. 37/1979, S. 57).

Doch nur wer Glück hatte, erwischte in dieser Zeit eine freie Leitung. Denn der Tarif war so beliebt, dass das Telefonnetz an seine Kapazitätsgrenze stieß: Ganze Ortsnetze waren zeitweise unerreichbar und vor den Telefonzellen bildeten sich zu später Stunde Schlangen. So titelte beispielsweise Der Spiegel im September 1979: „Ärger mit dem Telefon“. Und die Frankfurter Rundschau fand die Deutschen „Sprachlos beim Mondschein“.

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