„Typisch männlich“, „typisch weiblich“ – manche Berufe sind immer noch mit diesen Klischees behaftet. Dass es auch anders geht, zeigt jedes Jahr der Girls’Day. An diesem Tag probieren Schülerinnen Berufe wie Uhrmacher aus, die meist eher von Männern ausgeübt werden. Auch das Deutsche Uhrenmuseum beteiligte sich an dieser Aktion mit einem Schnuppertag in der Restaurierungswerkstatt.
Zwei Schülerinnen aus Furtwangen haben am 26. April 2018 unter der Anleitung unseres Restaurators Matthias Hüttlin einen Einblick in die Arbeit unserer Werkstatt bekommen. Dabei gab es viel zu tun: Jedes der Mädchen bekam eine originale Schwarzwälder Lackschilduhr mit Acht-Tage-Uhrwerk, um sie in ihre Einzelteile zu zerlegen, zu reinigen, photographisch zu dokumentieren und anschließend wieder zusammenzusetzen.
Schon im 19. Jahrhundert war Uhrmacherei keine reine Männersache. So gibt es Beispiele für Frauen in dem Métier wie die Furtwanger Uhrmacherin Nothburga Eschle oder die Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach, die auch eine Uhrmacherausbildung hatte. Dennoch sind Uhren heute hauptsächlich ein Interessengebiet von Männern. Umso wichtiger ist es, dass sich auch Mädchen und junge Frauen dafür begeistern lassen.
Was ist der Girls‘Day?
Seit 2001 öffnen Unternehmen und Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Werkstätten einmal im Jahr ihre Türen, um Mädchen neue Wege der Berufsorientierung zu ermöglichen. Damit sollen Vorurteile und Berührungsängste gegenüber „Männerberufen“ abgebaut werden, die Absolventinnen trotz guter Schulabschlüsse von einer Vielzahl von Ausbildungsberufen oder Studiengängen abhalten.
2019 findet der nächste Girls’Day oder “Mädchen-Zukunftstag” schon im März statt – wir sind gespannt, wer sich im kommenden Jahr in unsere Werkstatt traut und einen Eindruck von der Arbeit dort gewinnen möchte.
Das engagement und bericht über den girls day gefällt mir sehr renate