Wake up! Neue Wecker aus Sindelfingen

Zum dritten Mal haben Berufsschüler aus Sindelfingen neuartige Uhren entworfen. Dieses Jahr lautete die Parole „Wake up!“ – es sollten also Wecker gestaltet werden. Gar nicht so einfach, einen Wecker zu entwerfen, wenn jeder schon einen hat…

Die Gottlieb Daimler-Schule 2 ist für uns keine Unbekannte. Nachdem in den vergangenen zwei Jahren das Berufskolleg für Produktdesign schon mit dem Deutschen Uhrenmuseum kooperiert hat,  durften die Abschlussklassen auch in diesem Schuljahr wieder Objekte mit Bezug zur Zeitmessung herstellen. Dieses Mal ging es um eine besondere Herausforderung: Wecker. Schließlich sollten die Prototypen so attraktiv und nützlich sein, dass sie im Verkauf erfolgreich sein könnten – trotz der Tatsache, dass fast jeder schon einen Wecker besitzt (und sei es nur im Smartphone).

Überraschende und ganz unterschiedliche Entwürfe kamen bei dem Projekt heraus; nicht nur klassische Wecker für das morgendliche Aufstehen, sondern auch Timer, um an einen bestimmten Zeitpunkt erinnert zu werden. Da gab es Anlehnungen an Videospiele wie Minecraft, Wecker die daran erinnern sollten, genug zu trinken oder die Zahnspange einzulegen oder einen Phaser, wie er aus Star Trek bekannt ist – der allerdings statt einen betäubenden Energiestrahl abzufeuern lieber die Uhrzeit an die Wand projiziert.

Präsentation eines Timers für eine Graffiti-Crew – für die Eröffnungsszene hat der Autor dieses Artikels leider nicht schnell genug zur Kamera gegriffen…

Eindrucksvoll war auch die Präsentation eines ansteckbaren Timers für Graffiti-Crews. Beim Anbringen eines Graffito steht man unter Druck, jederzeit ertappt zu werden. Die Arbeitsschritte in der begrenzten Zeit präzise untereinander aufzuteilen erfordert eine genaue zeitliche Abstimmung. Warum die Zeit begrenzt ist, erfuhr das Publikum gleich zu Beginn bei einer einführenden Szene: Vor dem Fenster des Präsentationsraumes besprühten zwei Schülerinnen der Projektgruppe eine (vorbereitete) Wand und wurden vom Hausmeister* „erwischt“ – nur die Flucht durchs Fenster herein in ihre Abschlusspräsentation rettete sie vor dem Zugriff.

*Tatsächlich hat der echte Hausmeister der Schule bei der Szene mitgespielt!

 

Das Modell “Coffee Clock” soll nicht nur Schläfer, sondern auch Lebensgeister wecken – mit einer frisch gebrühten Tasse Kaffee.

Manche Ideen erlebten auch ein Revival, so ein Wecker, der zum morgendlichen Aufstehen eine Tasse Kaffee bereitstellt. Ein ähnliches Prinzip lag schon dem „Goblin Teasmade“ zugrunde – hier allerdings mit einer Tasse Tee für verschlafene Frühaufsteher. Dieser „Vorfahr“ ihrer Idee war der Projektgruppe unbekannt – ein Zeichen dafür, dass der Gedanke, pünktlich zum Aufstehen eine Tasse „Wachmacher“ zu bekommen, immer wieder Freunde findet.

Die betreuenden Lehrer der beiden Klassen (v. l. n. r.): Herr Sauter, Herr Grimm, Frau Gille, Herr Gaietto.

Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an die Mitglieder des Lehrerkollegiums Frau Gille, Herrn Gaietto, Herrn Sauter und Herrn Grimm, die nicht nur mit großem Engagement und viel Unterstützung für ihre Klassen arbeiten, sondern uns mit ihrer Einladung zur Abschlusspräsentation auch einen direkten Einblick in die Arbeiten ihrer Schüler gegeben haben. Und auch, wenn aller guten Dinge drei sind, würden wir uns doch freuen, wenn wir als Uhrenmuseum in Zukunft noch weiter als Ansprech- und Kooperationspartner fungieren dürften.

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