Zur Zeit hinweg haben wir einen besonderen Gast im Museum: Ein imposanter Kuckuck steht im Obergeschoß und meldet die Viertelstunden. Wie bei Kuckucksuhren üblich, kann man sich auf dessen Zeitgefühl verlassen und den Einsatz abwarten. Der Vogel hat Erfahrung …
Zehn Jahre ist er alt, dies entspricht ziemlich genau der Lebenserwartung seiner Geschwister in der Natur. Als mechanischen Kuckuck kümmert ihn dies wenig, solange er nur trocken und rostfrei steht.
Im Frühjahr 2010 bezog er sein Domizil – standesgemäß für einen Uhrenkuckuck! – in einem historischen Bahnwärterhaus, direkt an der Quelle des Neckars. Mitten in der Landesgartenschau Villingen-Schwenningen blieb dies nicht unbemerkt. Im Gegenteil: Innerhalb von Monaten wurde er zum Publikumsliebling. So wurden seine Auftritte für die Deutsche Uhrenstraße stets von Fans mit Spannung erwartet. Bei Fernsehinterviews hielt er sich dagegen im Bildhintergrund – diskret, aber sichtbar. Auf dem Titel des Jahresalmanachs der Region ließ er sich dagegen gerne verewigen. Als die Schau im Herbst schloss, war auch für den Kuckuck die Saison beendet, denn sein Häuschen gehört dem Alpenverein. Wohin nun?
Die Suche zog sich über Monate, doch sie lohnte sich: Kuckuck zog nur wenige Kilometer weiter nach Triberg, in die Kuckucksuhrenfabrik Hubert Herr. Was für ein Paradies: Mitten unter seinesgleichen, umgeben von Kuckucksuhren in allen Größen, in einer der traditionsreichsten Fabriken der Region! Hier ließ es sich aushalten.
Aber sollte das schon der Ruhestand sein? Als vor drei Jahren sein Werbepartner Deutsche Uhrenstraße anrief, freute Kuckuck sich über die Gelegenheit, einige Wochen auf der Südwestmesse in Villingen-Schwenningen zu jobben. Als “Riesenkuckuck auf Augenhöhe” war er auch dort schnell im Gespräch.
In diesem Sommer wurde alles anders: Seit kurzen hat Kuckuck ein neues Zuhause gefunden, im Deutschen Uhrenmuseum Furtwangen. Über seinen Einzug sagen die Bilder mehr als Worte:
Und für die Zukunft? An Ideen fehlt es ihm nicht – wir hören sicher von ihm.