Was bedeutet Zeit für Dich heute? Diese Frage stellte Prof. Regina Reusch ins Zentrum des Kurses Kreativkonzeption an der Hochschule Furtwangen. Einige Arbeiten von Studierenden der Medienkozeption aus dem vergangenen Wintersemester stellen wir hier vor.
Der Studiengang „Mediendesign“
Im Bachelor-Studiengang Mediendesign erarbeiten sich die Studierenden in den ersten Semestern theoretische Grundlagen und das elementare technische Handwerkszeug der Medienpraxis. In eigenen Projekten werden diese Kompetenzen später vertieft. Zentral ist dabei der Kurs „Kreativkonzeption“.
Im vergangenen Semester stellte Prof. Regina Reusch das Seminar unter das Motto „Zeit“. Isabelle Zink und Johannes Graf vom Deutschen Uhrenmuseum waren als Fachleute zum Thema „Zeit“ mit dabei. Sie standen bei allen Fragen rund um Uhr und Zeit Rede und Antwort.

In den ersten Sitzungen setzten sich die Studierenden intensiv mit der Frage „Was bedeutet Zeit für dich heute?“ auseinander und entwickelten Ideen zur medialen Umsetzung ihrer Gedanken. Im Laufe des Semesters stellten die Gruppen ihre Konzepte und ersten Arbeitsergebnisse regelmäßig zur Diskussion und arbeiteten diese schließlich soweit aus, dass wir Ihnen nun vier Arbeiten vorstellen können.
Im Licht der Zeit
Lissy Köbler und Selina Perklitsch nutzten die künstlerische Technik des Light-Paintings für einen Animationsfilm. Beim Light-Painting nimmt eine Kamera über mehrere Sekunden Lichtbewegungen vor einem dunklen Hintergrund auf.
Mithilfe von Taschenlampen malten die Studentinnen 250 Bilder in die Luft, die sie schließlich zu einem Film zusammenschnitten. Auf das Seminarthema „Zeit“ wird hier also nicht im Inhalt Bezug genommen. Vielmehr spielt die Zeit für die künstlerische Technik des Light-Paintings eine entscheidende Rolle. Denn die Kamera hält die flüchtigen Bewegungen des Lichtpunkts in einem dauerhaft sichtbaren Bild fest.
„Um eine möglichst kreative Geschichte zu erhalten, haben wir uns für Kindergartenkinder entschieden, da diese über eine blühende Fantasie verfügen. Das Besondere beim Interviewen von Kindern war auch die Ungewissheit, welche Geschichte wir am Ende bekommen würden. Dennoch wollten wir uns darauf einlassen und uns überraschen lassen, welche fantasievollen Geschichten die Kinder zu erzählen hatten.“ So die Studentinnen in ihrer Dokumentation.
Guess it! Kartenspiel für alle Lebensalter
Amin Lakhal, Aman Ghebremussie und Dugagjin Gigollaj entwickelten ein Kartenspiel, das auf den typischen Lebenserfahrungen in verschiedenen Generationen von den Baby-Boomern bis heute beruht. Die Studenten schreiben über das Spiel:
„Ziel ist es, einen Dialog zwischen den Generationen zu eröffnen, indem man mehr übereinander erfährt. Falls nötig, können Hilfestellungen in Form von Tipps genutzt werden, die sich auf der unteren Hälfte der Spielkarte befinden.“
Ein nicht ganz ernst gemeinter Werbeclip für das Kartenspiel (31 MB)
Zeit-Los. Eine Rauminstallation über leere Zeit
Ronja Benz, Amelie Boehm und Nele Kempke gehen in ihrem Projekt von der alltäglichen Erfahrung junger Menschen aus, dass man sich am Handy in einer eigenen virtuellen Welt bewegt. Ihre Frage: „Hat sich unser Zeitgefühl dadurch verändert?“
In ihrer Dokumentation schreiben Sie über ihre Projekt:
„Stundenlanges Scrollen auf „sozialen“ Plattformen zieht uns in den Bann und isoliert uns von der Außenwelt. Auf einmal sind zwei Stunden vergangen, ohne dass wir es bemerkt haben oder uns wirklich daran erinnern können. „Wachen“ wir nach dieser Zeit am Handy wieder auf, fühlt sich der Kopf schwer, dumpf und wie in Watte gepackt. Die vergangenen Stunden ähneln einem schwarzen Loch in unserem Tag, dass uns unbemerkt Lebenszeit geraubt hat: Leere Zeit. Mit unserer Rauminstallation „Zeit-Los“ möchten wir die leere Zeit am Handy sichtbar machen.“

Watch Your Time Beyond the Clock
Auch Sami Bouguila und Kurt Richard Pätzold gehen bei ihrem Kurzfilm von der alltäglichen Erfahrung aus, dass man sich schnell in der virtuellen Welt verlieren kann.
Die Autoren über Ihren Kurzfilm: „Watch your Time beyond the clock entstand aus der Idee einer Figur, welche in sich gekehrt lebt, den Wert der Zeit aufzuzeigen. Heute sind junge Menschen oft abgelenkt durch die stimulierende Wirkung von Social Media. Wir achten nicht mehr auf Details im Alltag. Unser Film soll aufzeigen, dass es im Leben wichtig ist, achtsam für sich, seine Gefühle, die Menschen und die Welt um uns herum zu sein.“
Einige Hintergrund-Informationen zu den Projekten finden Sie auf unserem Instagram-Kanal: https://www.instagram.com/uhrenmuseum_schwarzwald/