Solche Fragen und Nachrichten erreichen uns regelmäßig. Unsere Antwort: „Nein, keineswegs – doch die Arbeit ist nun eine andere.“ Seit der Schließung geht es darum, das Museum auszuräumen, um Platz für die Bauarbeiten zu schaffen.
Die Fotogalerie vermittelt einen ersten Eindruck davon, wie wir das Museum „einpacken“. Klicken Sie sich einfach durch!
Bereits seit über zwei Jahren planen und arbeiten mehrere Kollegen hinter den Kulissen an dieser Mammutaufgabe: Etliche Museumsstücke, die nicht im Ausstellungsraum sichtbar waren, konnten bereits vor der Schließung des Museums in das Hauptlager umziehen.
Vor Beginn des Umzugs musste geklärt werden, wie viel Lagerfläche benötigt wird oder wie viele Helfer beim Packen gebraucht werden. Was vorher mengenmäßig nur geschätzt wurde, kann inzwischen überprüft werden. Im Gespräch mit den Zuständigen für den Umzug – Diplomrestaurator Matthias Hüttlin, Uhrmachermeister Matthias Beck und Wissenschaftlicher Mitarbeiter Johannes Graf – kamen schnell einige interessante Eckpunkte zusammen:
- Wieviel Raum braucht ein verpacktes Museum? Beim Einlagern haben wir natürlich überlegt, welche Objekte einbruchssicher und/oder klimatisiert gelagert werden müssen. Abgestuft nach diesen Kriterien lagern unsere Objekte nun in vier Gebäuden in zwei Städten.
- Wieviel Verpackungsmaterial war nötig? Bei Wellpappe von der Rolle können wir es genau sagen: Davon wurden ganze 5,6 Kilometer verwendet! Schließlich war der gesamte Bereich der Sonderausstellungen zur Packhalle umfunktioniert. Anfangs türmten sich die Packmaterialien hier meterhoch.
- Wie hoch könnt ihr jede Palette bepacken? Jede Palette muss noch durch die Türen passen, also höchstens zwei Meter. In den Lagerregalen dagegen sind nur 1,35 Meter möglich.
- Und wie schwer? Manche der Paletten wiegen fast eine halbe Tonne.
Das Einrichten einer Kiste kann Tage dauern. Haben Sie schon mal versucht, einen Karton so robust zu packen, dass Paletten darüber gestapelt werden können? Oder so, dass die empfindlichen alten Glasscheiben möglichst nicht zerbrechen, wenn die Paletten mit einem Hubwagen transportiert werden?
Im Zentrum steht das Museumsobjekt selbst – in unserem Fall meist eine Uhr. Diese wird sichtbar mit der Inventarnummer versehen. Danach umhüllen wir sie mit Seidenpapier, Tyvek oder ähnlichem Material. Um das Objekt herum puffern Wellpappe und zusätzliche Einlagen die Packkiste ab.
Auch Möbel brauchen Platz. Das Raumvolumen des Mobiliars ist leicht zu unterschätzen. Schon jetzt nimmt es über sechzig Paletten ein: Tische, Hocker, Konsolen und fest eingebaute Podeste wurden zerlegt und gestapelt. So kamen Dutzende von Paletten zusammen, die in mehreren Gebäuden eingelagert werden.
Insgesamt sind fast 200 Paletten bepackt und eingelagert!
Zum Jahresende geht es an den ENDSPURT!
Fotos: Deutsches Uhrenmuseum, Eva Renz und Matthias Hüttlin (Beitragsbild).