Seit Jahrzehnten sind unsere Besuchszahlen rückläufig – eine Herausforderung, der sich viele Museen in einer sich wandelnden Gesellschaft stellen müssen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, startete das Deutsche Uhrenmuseum im Jahr 2022 das Projekt „Publikumsforschung“ mit dem Ziel die Attraktivität des Museums zu steigern.
Einblicke in die Publikumsforschung
Im Zentrum der Publikumsforschung standen die Fragen: “Was bewegt Menschen, das Museum zu besuchen – oder eben nicht?” und “Welche Wünsche haben Menschen an unser Museum?”
Zunächst führte das Deutsche Uhrenmuseum eine großangelegte Umfrage durch. Das Museum schloss sich der Besucherstudie „Sentomus“ an, an der sich neben Furtwangen über 150 Museen aus 7 EU-Ländern beteiligten. Diese Studie richtete sich sowohl an Besucher als auch an Menschen, die bislang noch keinen Bezug zum Museum hatten. Als ersten Ergebnisse vorlagen, wurde klar, dass es noch weitere Untersuchungen brauchte, um ein vollständiges Bild zu erhalten.
In einem zweiten Schritt führten HFU-Studierende der Angewandten Gesundheitswissenschaften unter der Leitung von Professorin Nicole Weydmann gezielte Fokusgruppen-Interviews durch. Darüber hinaus gab es direkte, niederschwellige Befragungen im Museum, um bislang unklare Ergebnisse weiter zu konkretisieren.
Die zentralen Erkenntnisse
Die Forschung lieferte wertvolle Einsichten: Das Deutsche Uhrenmuseum wird vor allem für seine einzigartige und vielfältige Sammlung geschätzt. Auch die hohe Fachkompetenz des Teams sowie der starke regionale Bezug des Museums, das sich im Zentrum des früheren Uhrmachergebiet des Schwarzwalds befindet, werden als Pluspunkte wahrgenommen.
Allerdings zeigen die Ergebnisse auch Handlungsbedarf auf: Besonders die Gestaltung und Präsentation der Ausstellung könnte moderner und ansprechender sein. Viele regten an, ein Museumscafé einzurichten und weitere Sitzgelegenheiten anzubieten, um den Aufenthalt für die Besucher angenehmer zu gestalten.
Zudem wünschen sich sowohl Besucher als auch Nicht-Besucher mehr Angebote für Kinder, interaktive Erlebnisse sowie moderne, digitale Vermittlungsangebote. Diese könnten dabei helfen, insbesondere jüngere Zielgruppen anzusprechen. Ein weiterer Aspekt, der sich aus der Befragung ergab, betrifft das Image des Museums: Einige Menschen empfinden es als altmodisch und wenig einladend – ein Punkt, der dringend verbessert werden muss, um die Attraktivität des Hauses zu steigern.
Wir öffnen uns neuen Besuchergruppen
Die Ergebnisse der Publikumsforschung bilden die Grundlage für eine Neuausrichtung des Deutschen Uhrenmuseums. Wir werden die Zeit bis 2026, in der das Museum wegen Sanierung geschlossen bleibt, nutzen, um unser Angebot gezielt weiterzuentwickeln. Dabei liegt der Fokus darauf, das Haus für ein breiteres Publikum attraktiver zu gestalten.
An dieser Stelle möchten wir uns bei allen bedanken, die sich an unseren Befragungen beteiligt haben.