Hurra, wir öffnen wieder!

Am Freitag, dem 18. Juni 2021 ist es soweit: Nach über sieben Monaten darf das Deutsche Uhrenmuseum seine Türen wieder für alle Besucherinnen und Besucher öffnen. Der Neustart findet aber auch hinter den Kulissen statt – mit einer neuen Direktorin!

Die Vorfreude ist bei den Kolleginnen und Kollegen im Deutschen Uhrenmuseum spürbar. Die zwei Monate Schließungszeit im Frühjahr 2020 kamen uns damals schon anstrengend vor, waren aber noch kein Vergleich zum zermürbend langen Warten seit letztem November. Niemand hatte zu diesem Zeitpunkt damit gerechnet, dass wir mehr als ein halbes Jahr keine Besucher in unsere Ausstellung lassen dürften. Umso größer ist nun die Freude – endlich geht es wieder los!

Ein Museumsbesuch in Furtwangen wird wohl unter ähnlichen Voraussetzungen stattfinden wie im vergangenen Sommer. Maskenpflicht, beschränkte Besucherzahl, Abstand wahren und regelmäßige Reinigung der Kontaktflächen werden uns auch dieses Jahr noch begleiten. Aber wir dürfen auch weiterhin Führungen und die beliebten Vorführungen unserer Musikautomaten anbieten. Außerdem haben Smartphone-Nutzer die Möglichkeit, ihren Besuch mit der Corona-Warn-App des Bundes oder der Luca-App zu registrieren. Alle anderen haben natürlich auch weiterhin die Möglichkeit, ihre Kontaktdaten in Papierform zu hinterlassen.

Damit nicht genug: In die neue Saison starten wir unter neuer Leitung. Fast ein Jahr mussten wir darauf warten, nachdem Ende Juni 2020 Eduard Saluz in den Ruhestand gegangen war. Am 1. Juni 2021 hat Nicole Deisenberger die Führung des Deutschen Uhrenmuseums übernommen. Hier stellt sie sich kurz vor:

“Geboren bin ich 1970 in Friedrichshafen am Bodensee und aufgewachsen in Eriskirch. Nach meinem Abitur begann ich ein Studium der Empirischen Kulturwissenschaft und Kunstgeschichte an der Eberhard Karls Universität in Tübingen und in Paris, das ich 2000 mit einer Magisterarbeit zum Thema weibliche Frömmigkeit abgeschloss. Danach folgte was man eine „klassische“ Museumslaufbahn nennen könnte: ein zweijähriges Volontariat in der volkskundlichen Abteilung am Landesmuseum Württemberg, wo ich anschließend acht Jahre als Kuratorin für populäre Druckgrafik tätig war. Da es sich bei dieser Stelle um eine Halbtagsstelle handelte, war ich während dieser Zeit als Museumsleiterin in verschiedenen kleineren Häusern beschäftigt: zum einen im Museum Oberes Donautal in Fridingen und in Folge dann im Stadtmuseum Gerlingen und Museum der Deutschen aus Ungarn. 2010 kam der Wechsel ans Kunstmuseum Stuttgart, wo ich für die nächsten zehn Jahre die Leitung der Abteilung Kunstvermittlung innehatte. In die Zeit am Kunstmuseum fielen verschiedene Lehraufträge an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, der Universität Stuttgart und der Eberhard Karls Universität in Tübingen zum Thema „Vermittlung im Museum“.

Das Thema „Kulturvermittlung“ spielte schon während meinem Studium eine herausragende Rolle und auch während meiner Ausbildung war ich sehr interessiert daran. 2003 nahm ich an einem Austauschprogramm des Deutsch-Französischen Jugendwerkes teil und hospitierte für drei Monate an der Halle St. Pierre in Paris – ein Museum für Outsider Art, das ich während meines Studiums kennengelernt hatte – und das für seine herausragende Arbeit in der Vermittlung bekannt ist. Meine Zeit in der Kunstvermittlung am Kunstmuseum Stuttgart war vor allem geprägt von zahlreichen Kooperationen mit unterschiedlichsten Projektpartnern, was meiner Arbeitsweise, gerne auch über den eigenen Tellerrand zu schauen und die Welt mit anderen Augen zu betrachten, sehr entsprochen hat. Es war mir immer ein Anliegen, Besucherinnen und Besucher für zeitgenössische und moderne Kunst zu begeistern und dafür – vielleicht auf den ersten Blick auch erstmal ungewöhnliche Formate zu wählen und neue Wege einzuschlagen. Museen verstehe ich als kulturelle und soziale Orte, in denen historische, gesellschaftliche und aktuelle Themen verhandelt und diskutiert werden. Die Begegnung mit dem Publikum auf Augenhöhe und der Dialog mit unseren Besucherinnen und Besuchern stehen immer im Mittelpunkt meiner Arbeit, ein Grund warum ich nicht von Zielgruppen spreche, sondern lieber den Begriff „Dialogpartner:innen“ wähle.”

 

Wir sind schon sehr gespannt, welche Veränderungen Frau Deisenberger in unser Museum bringen wird. Mehr über unsere neue Direktorin erfahren Sie nächste Woche in einem Interview.

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