Nicht nur wir stellen uns auf den digitalen Wandel ein – auch andere Museen ergreifen Maßnahmen, um für Gegenwart und Zukunft gerüstet zu sein. Zur Unterstützung haben das Baden-Württembergische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und die Medien- und Filmgesellschaft in Stuttgart ein Programm zur Erarbeitung digitaler Strategien aufgelegt. Zum Abschluss der ersten Runde mit drei Museen, zu denen auch das Deutsche Uhrenmuseum Furtwangen zählt, gab es am 15. November 2017 ein Treffen aller Beteiligten.
Auch dies gehört zur Arbeit hinter den Kulissen eines Museums: Veranstaltungen besuchen, Vorträge hören, diskutieren und Meinungen austauschen. So geschehen am Mittwoch vergangener Woche: Nach einem Dreivierteljahr Coaching haben drei Museen ihre Ergebnisse vorgestellt. Neben dem Württembergischen Landesmuseum und dem Staatlichen Naturkundemuseum, zwei wirklich großen Institutionen in Stuttgart, war auch das Deutsche Uhrenmuseum Furtwangen als dritter Teilnehmer des Coaching-Programms vertreten. Eine Zusammenfassung der Veranstaltung wurde übrigens auf der Seite des Wissenschaftsministeriums veröffentlicht.
Eines wurde während der Vorträge ganz klar – es gibt nicht die eine digitale Strategie. Jedes Museum muss seinen eigenen Weg finden, mit den aktuellen Möglichkeiten umzugehen. Denn der digitale Wandel ist keine Zukunftsvision, sondern längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Wie müssen sich Museen anpassen, um auch weiterhin attraktive Orte für Freizeit und Bildung zu sein? Welche Anforderungen stellen Besucherinnen und Besucher heute und in Zukunft? Müssen wir auf die Nutzer von Smartphones und Tablets besonders eingehen? Was bieten wir den Menschen vor dem heimischen Computer? All diese Fragen gilt es zu bedenken, wenn es darum geht, digitale Medien einzusetzen.
Digitalisierung als Chance
Der Blog des Deutschen Uhrenmuseums war zunächst unser Pilotprojekt für das Coaching. Doch dies war nur der Anfang einer umfassenden Beschäftigung damit, wie digitale Möglichkeiten besser genutzt werden können. Ein Beispiel: Unsere Sammlung umfasst über 8000 Uhren und zugehörige Teile und Komponenten. Natürlich passen all diese Stücke nicht gleichzeitig in die Dauerausstellung. Selbst wenn in der Sammlung schon ganz besondere Stücke gezeigt werden, müssen einige außergewöhnliche Uhren doch immer noch im Depot bleiben. Aber zumindest Bilder können auf digitalem Weg verbreitet werden und so bringt auch unser Blog einige dieser Kostbarkeiten der Uhrengeschichte zu Ihnen nach Hause (oder unterwegs auf Ihr Smartphone).
Die Abschlussveranstaltung des “Museen 2.0”-Programms war für uns noch in anderer Hinsicht ergiebig. Im Austausch mit anderen Museumsmitarbeitern und Experten haben wir eine Vielzahl von Ideen entwickelt, wie wir unser bisheriges Angebot ausbauen können. In der Vergangenheit haben wir schon ein paar Erfahrungen mit unserem “Virtual Museum” oder mit Online-Spielen gemacht (zum Beispiel unser Schiebepuzzle oder Uhren-Memory) – vielleicht kommen in Zukunft noch weitere dazu?
Was bedeutet digitaler Wandel für Sie? Wo sehen Sie die Chancen – oder die Risiken? Und welche digitalen Angebote wünschen Sie sich von einem „Museum 2.0“? Wir freuen uns über Ihre Kommentare!
Ein Kommentar zu „Museum 2.0 – Auf ins Digitalzeitalter?“