Im Stuttgarter Uhrengewölbe

Manchmal kann es nicht schaden, den Blick über die eigenen Museumsmauern hinaus zu werfen. Es gibt schließlich nicht nur in Furtwangen alte Uhren zu sehen. Vor einer Woche war eine Delegation aus Furtwangen im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart, um sich das dortige Uhrengewölbe anzuschauen.

Unterschiedlicher könnten Ambiente und Präsentation wohl kaum sein. Während die Furtwanger Ausstellung in einem modernen Museumsbau aus dem 20. Jahrhundert untergebracht ist, betritt man in Stuttgart einen Gewölbekeller unter dem Alten Schloss. Und wer durch die Tür tritt, wird sogleich von einer Vitrine mit funkelnden Prunkstücken begrüßt. Neben Uhren in aufwändigen Gehäusen sind hier auch wissenschaftliche Instrumente untergebracht.

Die Eingangsvitrine des Uhrengewölbes zeigt die Vielfalt von Uhren und Messinstrumenten. Quelle: Landesmuseum Württemberg.

Zwei weitere Räume schließen sich diesem Eingangsbereich an. Ein Raum widmet sich der Entwicklung der Technik sowie weiteren wissenschaftlichen Messgeräten. Hier sind neben Uhren auch Winkelmesser, Rechenmaschinen und weitere Hilfsmittel für Ingenieure und Wissenschaftler der Frühen Neuzeit zu sehen. Außerdem geben drei Vitrinen einen Überblick über die technische Entwicklung der mechanischen Uhren im Laufe der Zeit.

Jede der drei Vitrinen zeigt einen Teil der Entwicklung der Uhrentechnik: Die Frühzeit, die Zeit der Experimente und die Zeit der Pendel. Quelle: Landesmuseum Württemberg.

Das nächste Gewölbe zeigt ausschließlich kostbar und aufwändig verzierte Uhren. In mehreren würfelförmigen Vitrinen wird jeweils eine Uhr präsentiert. Die meisten dieser Objekte stammen aus der Frühen Neuzeit und zeigen das ganze Können der Goldschmiede. Die Vitrinen sind jeweils einzeln beleuchtet, sodass das glänzende Gold der Objekte mit der Dunkelheit des übrigen Raumes kontrastiert. So entsteht die Atmosphäre einer Schatzkammer.

Jedes Objekt in einer eigenen Vitrine. Ohne Kontext stehen die Stücke ganz für sich und schaffen eine Atmosphäre von Reichtum und Pracht. Quelle: Landesmuseum Württemberg.

Dies ist sicherlich auch der stärkste Eindruck der Ausstellung: In Stuttgart kommen die Freunde von Glanz und Pracht voll auf ihre Kosten. Funktionsweise, technische und historische Entwicklung von Uhren kannten wir ja schon aus unserer eigenen Arbeit. Und auch in Furtwangen haben wir einige Prunkstücke der Uhrmacherkunst. Diese stellen jedoch nur einen Teil unserer Ausstellung dar. Zusätzlich zeigen wir auch die andere, alltägliche Seite der Uhrengeschichte, von hölzernen Schwarzwalduhren bis zu billigen Blechweckern.

Haben Sie auch schon die Ausstellung in Stuttgart gesehen? Welche Eindrücke sind bei Ihnen hängen geblieben? Schreiben Sie uns doch einen Kommentar!

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