Kitsch oder Kult? Am Jugendstil scheiden sich die Geister. Das gilt auch für Uhren. Für unser Museum ein Glücksfall, denn so kam ein ganz besonderes Objekt in die Ausstellung. Was halten Sie von unserer Neuerwerbung?
Ein tolles Angebot
„Haben Sie Interesse an einer Furtwanger Standuhr? Ich mag den Jugendstil nicht so sehr und würde Ihnen die Uhr schenken“, schrieb uns ein Uhrensammler im Herbst letzten Jahres.
Normalerweise nimmt das Museum keine Standuhren an. Hier aber machten wir eine Ausnahme. Denn die Uhr war von der bedeutenden Uhrenfabrik von Lorenz Furtwängler Söhne (LFS) in Furtwangen hergestellt. Und eine Jugendstiluhr dieser Firma ergänzt hervorragend die bestehende Dauerausstellung.
Ein langer Weg in die Ausstellung
Bereits im November haben wir die Uhr bei ihrem früheren Besitzer abgeholt. Danach wurde die Uhr sorgfältig gereinigt und unter der Nummer 2018-060 inventarisiert.
Recherchen ergaben, dass die Uhr in einem Verkaufskatalog der Firma Lorenz Furtwängler Söhne (LFS) von 1905 abgebildet ist. Damals kostete sie den stolzen Preis von 200.- Goldmark. Für die Ausstellung ist die Uhr eine wertvolle Ergänzung, denn wir hatten bereits eine wundervoll gearbeitete Standuhr des gleichen Herstellers im Stilmix der Wilhelminischen Epoche.
Mit der Jugendstiluhr können Besucher nun dem Zeitgeschmack an der Wende zum 20. Jahrhundert nachspüren.
Das Gehäuse der Jugendstiluhr ist deutlich schlichter gestaltet als das fünfzehn Jahre ältere Pendant aus der “Gründerzeit”. Insbesondere die üppigen Verzierungen mit Pflanzenmotiven auf dem Zifferblatt, den Gewichten und dem Pendel sind aber noch weit entfernt von der ornamentlosen Schlichtheit moderner Uhren.
Was meinen Sie zu dieser Uhr? Gefällt Sie Ihnen in ihrer Pracht? Oder lieben Sie es eher schlicht? Wir freuen uns über Ihre Kommentare!
Und vielleicht wollen sie einmal die Zeit um 1900 näher erkunden, auch außerhalb der Uhrengeschichte? Die Kollegen aus Hamburg haben dazu eine spannende online-Reise zu bieten: Bewegte Jahre – Auf den Spuren der Visionäre
…habe auf der Suche nach Informationen zu meiner Standuhr ihre Webseite gefunden.
Kompliment!
Ihre Wertbezüge und Qualitätsurteile fand ich überzeugend.
So auch nicht zu letzt durch die ausgewogene Darstellung von Text, Bild und Hintergrund.
Über einen Tip zur Reparatur meines gerissenen Stahlplättchens (Perpentikelaufhängung LFS) würde ich mich sehr freuen!
C.Meinhardt
Wir freuen uns sehr, dass Ihnen unser Blog und unsere Website gefällt. Gerne können Sie mit uns auch über E-mail (email@deutsches-uhrenmuseum.de) Kontakt aufnehmen, z. B. wenn es um Fragen der Uhrwerkstechnik geht. Diese traditionelle elektronischen Kommunikationsform bietet sich an, wenn es – wie bei Ihnen – um ein kleines Detail (wohl die Pendelaufhängung) geht. Dann können Sie leicht auch Fotos mitschicken, die meist für uns sehr hilfreich sind.