Zum Sterben schön?

Die Funktion einer Uhr ist in erster Linie, die Zeit anzuzeigen. Das war auch die Meinung des Designers Kurt M. Traeg. Seine Uhrenentwürfe waren schmucklos und geometrisch. Dadurch wurde die Aufmerksamkeit auf das Zifferblatt gelenkt, wo die Zeit abgelesen werden konnte.


In den 1960er Jahren war die minimalistische Gestaltung dieses Uhrengehäuses revolutionär. Der Elektrokonzern AEG ließ eine Tischuhr nach Traegs Entwurf fertigen. Modernes Extra: das innovative Material Kunststoff.
Die meisten Leute jedoch konnten mit den scharfen, glatten Kanten und der schwarzen Farbe wenig anfangen. Für sie sollte eine Uhr auch eine hübsche Zierde für die Wohnung sein. So wurde das Modell BUT zum Ladenhüter. AEG-intern bekam sie deshalb den treffenden, aber wenig schmeichelhaften Spitznamen „Grabstein“.

2 Kommentare zu „Zum Sterben schön?

    1. Vielen Dank für Ihren Kommentar! Es ist für uns als Museumsteam immer schön, wenn unsere Objekte auf Resonanz stoßen – vor allem, wenn interessierte Leser einige der Objekte “hautnah” kennen.

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